Über Wasser

Das Element in der Kunst

No. 02/2015

Wassertropfen und Monsterwel­len, die Schöne im Bade und die Unendlichkeit des Meereshori­zonts: Wasser ist bis heute ein Motiv, das Künstler fasziniert. Die Ausstellung Über Wasser im Buce­rius Kunst Forum Hamburg lässt uns staunen über etwas, das wir als selbstverständlich ansehen.

Hokusai Katasushika, Die große Welle vor Kanagawa, um 1830

Katasushika Hokusai, Die große Welle vor Kanagawa, um 1830, aus der Serie Sechsunddreißig Ansichten des Berges Fuji, Museum für Angewandte Kunst, Frankfurt am Main

Wasser. Dieses eine Wort löst bei uns eine Kette von Assoziationen aus, die alle eines gemein haben: Hier geht’s ums Ganze. Existentiell, bedroht, rettend, knapp, verschmutzt, verschlingend, mystisch, faszinierend schön in seinen wechselnden Erscheinungsformen – Tropfen, Wellen, Schneeflocken, Eisberge, Wasserspiegelungen – die besondere Verbindung des Menschen zum Wasser manifestiert sich seit Beginn in ihrem Kunstschaffen. Stand anfangs noch die mythische und naturphilosophische Symbolisierung des Wassers als Lebensquell im Vordergrund, entzauberte die Wissenschaft im 19. Jahrhundert die Natur und rückte die ästhetische Darstellung des Wassers als eigenständiges Bildmotiv in den Fokus der Künstler.

Geschüttelt oder Gerührt?

Die Ausstellung Über Wasser widmet sich der Entwicklung der Wasserdarstellungen in Malerei, Fotografie, Skulptur und Videokunst. Künstler wie William Turner, Caspar David Friedrich, Katsushika Hokusai, Claude Monet bis hin zu Olafur Eliasson und Andreas Gursky lassen die Inspirationskraft des Elements auf die Kunst über mehr als zwei Jahrhunderte bis in die Gegenwart spürbar werden. Dabei wird deutlich, dass die künstlerischen und gesellschaftlichen Fragestellungen seit 1800 immer brisanter werden. Die Thematik wird in dem Ausstellungskatalog noch vertieft, denn er wirft über diese zwei Jahrhunderte hinaus den Blick in die Anfänge und in die Zukunft. cv