Arno Rinks Tagebücher

No. 01/2024

Auch wenn private Tagebücher veröffentlicht werden, bleiben sie eine intime Angelegenheit. Wie man sich einem Künstler, seinem Denken und Schaffen anhand seiner Aufzeichnungen nähern kann, ohne das Gefühl, uneingeladen am Leben des anderen teilzuhaben, zeigt der Band Arno Rink. Ich bin kein moderner Mensch.

Für den Maler Arno Rink (1940–2017), der als herausragender Vertreter der Leipziger Schule und als Wegbereiter der Neuen Leipziger Schule gilt, waren seine Tagebücher ein privater Rückzugsort, an dem er seine Selbstzweifel und Glücksgefühle, Erkenntnisse und Ansichten über Kunst, Alltägliches und Philosophisches festhielt. Christine Rink, 50 Jahre als Ehefrau, Muse und „streitbare Partnerin“ an seiner Seite, hat sich wenige Jahre nach Rinks Tod dazu entschlossen, Auszüge aus seinen 17 Skizzen- und Tagebüchern, Briefe und Notizen in einer Publikation öffentlich zugänglich zu machen. Es ist ein berührendes, eindrückliches, erhellendes Buch geworden, ein Zeitdokument und eine Art Selbstporträt des Künstlers, das einen unverstellten Blick auf den Maler, Zeichner und Menschen Arno Rink ermöglicht. Den Eintragungen und Skizzen sind Texte seiner Frau Christine sowie von Weggefährt*innen und Schüler*innen wie Neo Rauch, Rosa Loy und Michael Triegel zur Seite gestellt, die im spannenden Kontrast zu den zumeist schonungslos selbstkritischen Einträgen des Künstlers stehen. um

Arno Rink
Ich bin kein moderner Künstler
Tagebücher, Skizzenbücher,
Notizen, Briefe 1960–2017
400 Seiten, 100 Abbildungen in Farbe

Hirmer Verlag € 34,90