Zukunft Demokratie

Ein Appell zum Handeln

No. 02/2021

Es gibt keinen Grund mehr für Optimismus. Das ist die bittere Wahrheit, die uns der Blick auf das politische Familienporträt der erfolgreichsten Populisten dieser Welt bewusst macht. Denn jene, die die Demokratie zu untergraben versuchen, perfektionieren ihre populistisch-autoritäre Regierungskunst stetig und finden immer neue Wege, demokratiefeindliche Bestrebungen dem politischen System aufzuzwingen. Doch auch wenn es keinen Anlass mehr für Optimismus zu geben scheint, so gibt es doch Grund zur Hoffnung.

Für eben diese Hoffnung tritt Jan-Werner Müller in seiner Monografie Freiheit, Gleichheit, Ungewissheit ein, wenn er die Idee einer wehrhaften Demokratie in der heutigen Zeit nachzeichnet. Dabei hebt der Politikwissenschaftler mit einer Professur an der Princeton University, der regelmäßig unter  anderem für die New York Times, die NZZ und die Süddeutsche Zeitung schreibt, die Notwendigkeit von funktionsfähigen Institutionen, namentlich der Medien, Parteien und besonders die der mobilisierten Bürgerschaft hervor. Letztere müssten notfalls auch bereit sein, demokratische Prinzipien durch zivilen Ungehorsam einzufordern. Nur dann ließe sich noch auf eine global-demokratische Zukunft hoffen und einer zunehmenden Fragmentierung von Demokratien entgegenwirken. fz

Freiheit, Gleichheit, Ungewissheit
Wie schafft man Demokratie?
Von Jan-Werner Müller
Gebunden, 240 Seiten
Suhrkamp Verlag Berlin € 24,-