„Wenn man mit einem …

… Tiger schläft, wird man von ihm gefressen"

No. 02/2019

Am Ende ihres sieben Jahrzehnte andauernden Schaffens wurde ihr Œuvre mit dem von Francis Bacon und Lucian Freud verglichen, 2013 verlieh man ihr den Goldenen Löwen der Biennale in Venedig: Es waren späte und längst überfällige Anerkennungen für die österreichische Malerin Maria Lassnig (1919–2014), die mit ihren body-awareness-paintings zu einer der Pionierinnen der Kunst nach 1945 wurde.

Maria Lassnig, Mit einem Tiger schlafen, 1975, Albertina, Wien © Maria Lassnig Privatstiftung

Im Mittelpunkt von Lassnigs Schaffen stand der Wunsch, die eigenen Körperempfindungen und damit den Blick von innen auf die sie umgebende Welt sichtbar zu machen. Eine Vielzahl ihrer Arbeiten sind Selbstporträts und Bilder, die die Beziehung zu Menschen, Tieren und Technik darstellen. Neben Form und Inhalt ist die „Körpergefühlsfarbe“ von zentraler Bedeutung in Lassnigs Werk: „Es gibt Gedanken- und Geruchsfarben, Schmerz- und Qualfarben, Todes- und Krebsangstfarben.“ Anlässlich ihres 100. Geburtstages widmen das Stedelijk Museum Amsterdam (bis 13.8.) und die Albertina in Wien (ab 6.9.) Lassnig eine umfangreiche Retrospektive. Dazu ist im Hirmer Verlag der Band Maria Lassnig. Ways of Being erschienen, der ihr Lebenswerk bildreich würdigt und Neuentdeckungen zeigt, die bislang selten oder nie zu sehen waren. cs

Cover für Maria LassnigMaria Lassnig
Ways of Being
Bis 13. August 2019
Stedelijk Museum Amsterdam
Ab 6. September 2019
Albertina Wien
Katalog Hirmer Verlag € 35,00
Text: Deutsch und Englisch