Lebensreise

Ruth Baumgartes Afrika-Zyklus

No. 04/2022

Mit der flammenden Intensität ihres Spätwerks gehört die Malerin Ruth Baumgarte (1923–2013) zu den großen Koloristen des 20. und 21. Jahrhunderts. Bis ins hohe Alter bereiste sie Ägypten, Südafrika, Kenia, Tansania, Uganda, Äthiopien, Sudan und Simbabwe und ließ sich vom gleißenden Licht Afrikas zu einer explosiven Farbpalette mit gesättigten Tönen in hoher Intensität und Strahlkraft anregen.

Ruth Baumgarte, African Vision, 1998 © Kunststiftung Ruth Baumgarte

Die in der Albertina präsentierten rund 70 Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen spiegeln nicht nur Ruth Baumgartes Faszination für das Farbenspiel des südlichen Lichts wider, sondern auch ihr tiefes Interesse für die Menschen mit anderen Lebensanschauungen und prekären Lebensbedingungen. In ihren Bildern, in denen häufig Landschaft und Figur verschmelzen, nähert sich die Künstlerin sensibel den unbekannten Kulturen an, ihr humanistisch geprägtes Werk zeichnet sich durch Empfindsamkeit und Einfühlungsvermögen aus. „Die Länder Afrikas und seine Völker waren für sie keine Modelle, die es auf der Leinwand festzuhalten galt, sondern ein integraler Bestandteil ihrer Lebensreise“, beschrieb der simbabwische Dichter Chirikure Chirikure Baumgartes außergewöhnliches Spätwerk. cs

Cover für Ruth BaumgarteRuth Baumgarte
Africa: Visions of Light and Colour
8. Dezember 2022 bis 5. März 2023
Albertina, Wien
Katalog zur Ausstellung
Text: Deutsch/Englisch
Hirmer Verlag € 36,–