Bekenntnisse einer Rampensau

Ringsgwandls literarisches Debüt

No. 03/2023

Georg Ringsgwandl, bayerischer Rock-Kabarettist und Kardiologe, hat seine Autobiografie geschrieben. In Form eines beeindruckenden Romans, der nichts auslässt.

Ringsgwandl ist der Überzeugung, „dass Autobiografien einfach eine Menschenrechtsverletzung sind“. Deshalb hat er auf einen Kniff zurückgegriffen und die Tourschlampe Doris erfunden, die ihm ihr Tourtagebuch überlassen hat. In Die unvollständigen Aufzeichnungen der Tourschlampe Doris macht das clevere Mädchen anfangs das Merch – das Merchandising – seiner Musikgruppe und wird später eine ausgefuchste Tourmanagerin. Doris erzählt, wie Ende der 70er Jahre alles begann und Georg neben seiner Tätigkeit als Oberarzt eine überaus erfolgreiche Karriere als Songpoet und Regisseur startete. Sie – also Ringsgwandl – tut dies in überzeugender Manier. Der Stil ist derb und anarchisch, bisweilen sogar krachert, mitunter aber auch wehmütig und tiefsinnig. Der Autor lässt nichts aus, was ein Leben unter dem Motto „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“ verspricht. Vogelwilde Anekdoten aus dem Tourleben und Doris’ abenteuerliches Erwachsenwerden wechseln einander gekonnt ab.

Georg Ringsgwandl, der 1948 in Bad Reichenhall geboren wurde, ist ein bayerischer Musiker, Regisseur und Arzt. Die unvollständigen Aufzeichnungen der Tourschlampe Doris sind sein erster Roman. Dieser ist wahrlich ein Pageturner und packt alle, die ihn lesen, nicht nur die Ringsgwandl-Fans. kh

Die unvollständigen Aufzeichnungen der Tourschlampe Doris
von Georg Ringswandl
Roman
Gebunden, 449 Seiten
dtv € 28,–