Vom Land inspiriert
Rindenmalerei aus Nordaustralien
No. 02/2022
Kunst ist mehr als identitätsstiftend – das wird in der Ausstellung des Münchner Museums Fünf Kontinente augenscheinlich. 170 Rindenbilder aus der Sammlung Gerd und Helga Plewig geben hier hier bis zum 18. September einen umfassenden Einblick in eine der Kunstpraktiken Australiens und demonstrieren die enge Verbundenheit der Aboriginal people zur Natur und Ritualen.

Yirrwala, Frosch und Schildkröte, ca. 1971, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022
„Das Land lebt für uns, es sorgt für uns, kommuniziert mit uns und wir sind ein Teil von ihm“, diese Überzeugung prägt nicht nur den innigen Umgang der Aboriginal people mit ihrem Lebensraum, sondern wirkt sich auch auf ihr Kunstschaffen aus. So stammen die Materialien für die Bilder aus der Natur, während die Bildprogramme in jahrtausendealter Tradition oftmals an Themen wie die Schöpfungsgeschichte, mythische Wesen, Vorfahren oder Naturerscheinungen anknüpfen. Neben Felsmalereien oder Körperbemalungen zählen zu den Besonderheiten Australiens Rindenbilder aus Eukalyptus, die mit Erdfarben bemalt sind.
Ein Känguru war der Auftakt für die Sammlung von Gerd und Helga Plewig, die sich auf Rindenbilder aus den Gebieten Arnhem Land und Kimberley spezialisiert haben. Ihr Bestand vor allem aus den 1950er bis 1970er Jahren mit Werken von Künstlern wie Yirrwala, Mawalan Marika und Mungurrawuy Yunupingu gilt zu dem Hochrangigsten, was man außerhalb Australiens zu sehen bekommt. Der englische Katalog Inspired by Country. Bark Paintings from Northern Australia ist im Hirmer Verlag erschienen und kostet € 45,–. af
Inspired by Country Bark Paintings from Northern Australia Bis 18. September 2022 Museum Fünf Kontinente, München Katalog zur Ausstellung Hrsg. Michaela Appel, Museum Fünf Kontinente Text: Englisch 376 Seiten, 312 Abbildungen in Farbe Premiumausgabe: Halbleineneinband mit Naturpapier Hirmer Verlag € 45,–