Unvergessen

"Die deutsche Lee Krasner"

No. 02/2022

In ihrer ersten Retrospektive wird im Kunstforum Hermann Stenner, Bielefeld, eine Malerin präsentiert, die lange Zeit vergessen war. Mit der Ausstellung Hedwig Thun. Vom Bauhaus zum Informel. Eine Wiederentdeckung, die bis zum 4. September zu sehen ist, tritt Hedwig Thun nach rund 50 Jahren erstmals wieder ins Rampenlicht.

Hedwig Thun, Printemps I, 1955 © Nachlass Hedwig Thun, Foto: Ingo Bustorf

Es war einer dieser berühmten „Kellerfunde“: Über 80 erhaltene Werke, Zeichnungen und Aquarelle, Gedichte und Fotos von Hedwig Thun (1892–1969) wurden wie ein Schatz geborgen, und man fragt sich, wie es passieren konnte, dass Leben und Werk einer solch talentierten und zu Lebzeiten erfolgreichen Künstlerin in Vergessenheit geraten konnte. In Detmold geboren, studierte Hedwig Thun am Bauhaus in Dessau u. a. bei dem von ihr verehrten Wassily Kandinsky, dessen Einfluss in ihren frühen Werken deutlich zu spüren ist. Während des nationalsozialistischen Regimes legte sie eine mehrjährige Malpause ein, um nach dem Krieg umso fulminanter mit ihren gestisch-abstrakten Bildkompositionen zu beeindrucken. cv

Cover für Hedwig ThunHedwig Thun
Vom Bauhaus zum Informal. Eine Wiederentdeckung
Bis 4. September 2022
Kunstforum Hermann Stenner, Bielefeld
Katalog zur Ausstellung
Hrsg. Christiane Heuwinkel, Christoph Wagner
96 Seiten, 80 Abbildungen in Farbe
Hirmer Verlag € 22,–