Taschen machen Leute

No. 02/2013

Handtasche in Zeitschriftenformat, Italien, 1973, Sammlung Ingrid Loschek © Bayerisches Nationalmuseum

Handtasche in Zeitschriftenformat, Italien, 1973, Sammlung Ingrid Loschek © Bayerisches Nationalmuseum

Grace Kelly liebte sie groß und geräumig, Marlene Dietrich schmuck und mit einem Bügel aus 14-karätigem Gold. Taschen sind so vielfältig wie die Personen, die sie tragen, und die Zwecke, für die sie geschaffen sind. Brieftaschen, Zugbeutel, Geldbörsen, Gürteltaschen, Reisetaschen, Arbeitstaschen, Zöger, Damenhandtaschen – das Bayerische Nationalmuseum zeigt in der aktuellen Ausstellung Taschen erlesene Stücke der „Beutlerzunft“ von früher bis heute. Ob den selten erhaltenen Stielbeutel aus dem 16. Jahrhundert, der die vielen Währungen separierte, die damals kursierten, die prunkvolle Jagdtasche Kurfürst Maximilians oder der praktische Geldstrumpf, der hoffentlich bald moderne Nachahmer findet – die Raffinesse und die Materialien der Modelle sind grenzenlos. Golddurchwirkt, in Schuhform, im Zeitschriftenformat oder aus Thermoplast waren und sind die Taschen Statussymbole und so individuell wie ihre Besitzer. af

Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte vom 16. bis 21. Jahrhundert 
Bis 25. August 2013 im Bayerischen Nationalmuseum