Schwimmendes Licht
Das Ausstellungstrio von Bernd Zimmer
No. 03/2015
„Man ist Schöpfer einer neuen Realität“, sagt Bernd Zimmer über den Akt des Malens. Ob Landschaften, Sternenhimmel oder Wasserspiele – jede einzelne Komposition ist für ihn eine freie Erfindung, ein Tauziehen mit der eigenen Unzulänglichkeit, das nach Fertigstellung „zehn Minuten Glück“ bereiten kann.
Mit fünf oder sechs Farben gestaltet Bernd Zimmer seine Bilder, trägt sie auf, vermischt sie, lässt sie verschmutzen, dreht die Leinwände, bis die Farbe fließt. Aber nicht nur die Farbe ergießt sich in seinen Gemälden – Abbildern von der unberührten Natur –, nach Baumlandschaften und Firmament entdeckte er das Wasser, das alles vereint. „Ein See ist wie ein Auge, das in den Himmel guckt“, stellte er fest, als er nach dem expressiven Werkzyklus Cosmos nach einem Weg suchte, wieder auf der Erde Fuß zu fassen und unterm Nachthimmel der Brandenburger Seenlandschaft den Schlüssel dazu fand: „Der Wasserspiegel erzeugt eine neue Ebene: Zusammen mit dem Baum, den ich im Wasser sehe, erlebe ich das ganze All, den Himmel in seiner Tiefe, der sich gleichzeitig im Wasser reflektiert.“ Diese tiefgreifenden Natur- und Welterfahrungen Zimmers spiegeln die aktuellen Ausstellungen, die gleich einer Reise vom Universum zur Erde den Bogen vom Kosmos zur Waldlichtung spannen und in die jüngste Serie Schwimmendes Licht münden. af
Gipfeltreffen – E. L. Kirchner und B. Zimmer Bis 11. Oktober 2015 Buchheim Museum, Bernried Bernd Zimmer. Baum Licht Bis 31. Oktober 2015 Galerie Karl Pfefferle, München Bernd Zimmer. Alles fließt Ab 14. November Museum Angerlehner, Thalheim Hg. Museum Angerlehner, Johannes Holzmann Katalog Hirmer Verlag € 34,90