Monet und Velázquez locken nach Wien
Zwei Ausstellungen der Extraklasse
No. 04/2014
Es gibt immer gute Gründe für eine Reise nach Wien, vom Stephansdom über die Hofreitschule bis zu den Wiener Kaffeehäusern. Zurzeit steht jedoch der Besuch zweier spektakulärer Sonderschauen im Vordergrund, die noch bis Februar zu sehen sind und die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte: Im Lichte Monets in der Orangerie des Belvedere und Velázquez im Kunsthistorischen Museum.
Im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts galt neben Édouard Manet der Maler Claude Monet (1840– 1926) als die zentrale Figur des französischen Impressionismus, der mit seiner meisterlichen Lichtmalerei seine Künstlerkollegen entscheidend prägte. Die Ausstellung Im Lichte Monets präsentiert Schlüsselwerke des Malers und lässt sie mit Arbeiten österreichischer Künstler wie Gustav Klimt, Herbert Boeckl, Max Weiler, Emil Jakob Schindler oder Olga Wisinger-Florian in einen spannenden Dialog treten. Noch nie wurde Monets inspirierender Einfluss auf die Kunst seiner Zeitgenossen so nachvollziehbar und erstaunlich offensichtlich dargestellt.

Diego Velázquez, Infant Baltasar Carlos zu Pferd, 1634/35 © Photographic Archive, Museo Nacional del Prado, Madrid
„… die anderen Maler scheinen gänzlich wie Fälscher. Er ist der Maler der Maler“, würdigte Édouard Manet den spanischen Maler Diego Velázquez (1599 –1660), dem zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum eine Ausstellung dieser Größenordnung gewidmet wird. Zahlreiche Leihgaben, vor allem aus dem Museo Nacional del Prado in Madrid, ermöglichen die Präsentation einiger seiner wichtigsten Werke aus verschiedenen Genres – Küchenstillleben, religiöse Themen, Mythologie und Historie. Darunter die Gemälde Venus vor dem Spiegel, Apoll in der Schmiede des Vulkan oder die Anbetung der Könige, die erstmals in Wien zu sehen sind. cv
Im Lichte Monets Bis 8. Februar 2015 Österr. Galerie Belvedere, Wien Katalog zur Ausstellung Hirmer Verlag € 39,90
Velázquez Bis 15. Februar 2015 Kunsthistorisches Museum, Wien Katalog zur Ausstellung Hirmer Verlag € 45,–