Die Antarktis

Traumbilder aus Eis

No. 04/2014

Stefan Hunstein, Ice, Nr. 46, 2012–2014

Stefan Hunstein, Ice, Nr. 46, 2012–2014

Eine Eisscholle treibt ziellos auf dem endlos grauen Meer ohne Horizont. Ein zarter Riss bahnt sich den Weg durch Pressschnee. Schroffe Wände aus zerklüfteten Eismassen spiegeln sich im glatten Wasser. Wer dem fotografischen Zyklus Im Eis von Stefan Hunstein gegenübertritt, wähnt sich mittendrin: in der Antarktis. Seit dem 19. Jahrhundert übten Polarregionen eine magische Anziehungskraft auf Forschungsreisende, Schriftsteller und Künstler aus, die Abenteurer dazu animierte, die eindrucksvolle, aber lebensfeindliche Eislandschaft zu erkunden. Als der Künstler Stefan Hunstein 2012 und 2014 unterwegs in der Antarktis war, hielt er mit der Kamera seine Erlebnisse fest. Entstanden sind poetische Werke, die den unwirtlichen Lebensraum der Antarktis in seiner atemberaubenden Vielfalt zeigen und ihn in dem jüngst erschienenen Fotobuch Im Eis als Sehnsuchtsort beschreiben. Seine überwältigenden Motive und die geheimnisvollen Lichtstimmungen machen deutlich, wie nah sich Edgar Allan Poe, der die Region selbst nie bereiste, an der Realität bewegte, wenn er im Bericht des Arthur Gordon Pym beschrieb: „Die Dunkelheit hatte bedeutend zugenommen und wurde nur durch das Leuchten des Wassers gemildert, das von dem weißen Vorhang vor unseren Augen zurückgeworfen wurde.“ af

9783777422978_3Dn
Im Eis
Von Stefan Hunstein
Mit Beiträgen von M. Krüger, U. Pohlmann, P. Giloy-Hirtz, A.M. Bonnet
Hirmer Verlag € 39,90