Durch die Blume
Hodler und was die Welt zusammenhält
No. 02/2021
Der Schweizer Maler Ferdinand Hodler (1853–1918) ist einer der wichtigsten Künstler im ausgehenden 19. Jahrhundert zu Beginn der Moderne. In einer Zeit, in der die Industrialisierung und naturwissenschaftliche Erkenntnisse den Wunsch nach einem erfüllten Leben in Einklang mit der Natur aufkommen ließen, beschäftigte sich Hodler in seinem Werk intensiv mit einem der ältesten Themen der bildenden Kunst: der Blume.
Ab 1884 geben Gemälde, Zeichnungen und Ideenskizzen, die Ferdinand Hodler in seinen sogenannten Carnets festhielt, zu erkennen, wie er mit Hilfe floraler Darstellungen in der Natur sinnstiftende Zusammenhänge zu finden versuchte und der Frage nachging, was die Welt im Innersten zusammenhält. Aufgrund ihrer sich wiederholenden Strukturen, ihrer prächtigen und vielfältigen Farberscheinungen und ihrer Vergänglichkeit war für ihn die Blume prädestiniert, große Themen wie Lebenszyklus, Weiblichkeit und Malerei in Bildern zu bearbeiten. Blumen spielen in Hodlers Werken nicht nur als Motive und als Objekte seiner zunehmenden malerischen Abstraktion eine wichtige Rolle, sondern dienten auch als bildstrukturierende Elemente. Durch sie konnte er die Kompositionen ordnen und die von ihm gewünschte Wahrnehmung der harmonischen Einheit in seinen Gemälden untermauern – das Florale als Ideal eines Kompositionsprinzips: „Das Bild muss so aussehen wie eine Blume, vor der man sich nicht langweilen kann, die immer gefällt“, notierte er 1908 in sein Carnet.
Der hochwertige Halbleinenband Ferdinand Hodler. Was die Blumen sagen begibt sich auf die Spuren von Hodlers reichem floralen Formenrepertoire, das er im Austausch mit Künstlerkollegen wie Cuno Amiet, Gustav Klimt und dem wichtigen Impulsgeber Vincent van Gogh entwickelte. cv
Ferdinand Hodler - Was die Blumen sagen von Diana Blome Premiumausgabe: Halbleinen, Prägung, Lesebändchen 448 Seiten, 250 Abbildungen in Farbe Hirmer Verlag € 39,90