Das Eckel in Wien

Vom Nockerl bis zum Powidltascherl

No. 04/2018

Nach einer beschwingten Ausstellungseröffnung wollten wir „echt“ wienerisch essen gehen, befürchteten aber, auf touristisch belegten Pfaden zu enden. Bis uns das etwas außerhalb gelegene Eckel empfohlen wurde. Mit einer Portion Glück ergatterten wir den letzten freien Tisch.

Zugegeben: Wir waren ein bisschen skeptisch. In der Presse hochgelobte Restaurants haben sich schon so manches Mal als enttäuschend entpuppt. Ob es überteuerte Preise, Portionen, zu denen man eine Lupe reichen sollte, oder das lauwarme Espresso-Finale waren, häufig blieb es bei vollmundigen Versprechungen. Nicht so beim Eckel. Die durchweg guten Kritiken sind mehr als berechtigt, hier stimmt einfach alles. Allein die Weinkarte wäre ein ausreichender Grund für einen Besuch. Selten findet man eine so fantastische Auswahl österreichischer aber auch internationaler Weine, inklusive einer kompetent-freundlichen Beratung. Die Preise bewegen sich im soliden mittleren Bereich, das gilt auch für die Gerichte. Die Vorspeisen – „Sulz vom Tafelspitz mit Zwiebel und Kernöl“ sowie „Nockerl von der geräucherten Forelle mit Roten Rüben“ und die Klassiker „Tafelspitz mit gerösteten Erdäpfeln, Schnittlauchsauce und Apfelkren“ oder „Butterschnitzel mit Erdäpfelpüree“ machen uns glücklich und halten ihr Versprechen: original wienerisch in bester Qualität. Beim Palatschinken mit Wachauer Marillenmarmelade und einem kleinen Braunen überlegen wir, ob der Genuss noch zu steigern wäre. Vielleicht ein Besuch im Gastgarten? In seinem herbstlichen Kleid erahnt man den Zauber, der im Sommer von ihm ausgehen muss.

Restaurant Eckel
Sieveringer Straße 46
1190 Wien, Österreich
Tel. +43 (0)1/320 66 60
Sonntag u. Montag Ruhetag
www.restauranteckel.at