Der Wiederentdeckte

Kanoldt und sein Werk

No. 04/2018

1925 wurde in der Städtischen Kunsthalle Mannheim die programmatische Ausstellung Neue Sachlichkeit – Deutsche Malerei seit dem Expressionismus gezeigt. Alexander Kanoldt (1881–1939) war damals mit seinen Werken einer der Künstler, die im Mittelpunkt der Schau standen, noch vor Max Beckmann, George Grosz und Otto Dix.

Alexander Kanoldt, Olevano II, 1925

Dass Kanoldt trotz seines Erfolges in den 1920er Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg nahezu in Vergessenheit geriet, lag nicht zuletzt an seiner eher konservativrechten Ausrichtung innerhalb der Neuen Sachlichkeit. Auch sorgte seine nicht leicht zugängliche Bildgestaltung – er nannte sie selbst bisweilen „furchtbar nüchtern“ – dafür, dass meist Fachleute ihn zu schätzen wussten.

Er sei „kein Vielmaler“, sondern bevorzuge eine „langsame Arbeitsweise“, schrieb Kanoldt 1921 über sich selbst. Diese Tatsache sowie kriegsbedingte Werkverluste und sein Tod mit 57 Jahren mögen sein vergleichsweise schmales künstlerisches Œuvre erklären. Nun ist erstmals das Werkverzeichnis seiner Gemälde erschienen, das Kanoldt als einen wichtigen Expressionisten und Vertreter der Neuen Sachlichkeit vorstellt, der trotz aller kontroversen Diskussion um seine Person einen maßgeblichen Beitrag für die Malerei der Moderne beigesteuert hat. um

Cover für Alexander Kanoldt Alexander Kanoldt 1881—1939
Verzeichnis der Gemälde
von Alexander Koch
Hrsg. von Karl & Faber, München

Hirmer Verlag € 58,—