Auf Leben und Tod
Kunst der Zwischenkriegsjahre in Österreich und Deutschland
No. 02/2019
Mit der bisher umfangreichsten Werkschau der beiden Maler Albin Egger-Lienz und Otto Dix in Österreich präsentiert das Ferdinandeum ein Künstlerduo, dessen Ausnahmeschaffen die Zwischenkriegsjahre maßgeblich prägte und das sich hier zum ersten Mal begegnet.

Otto Dix, Spielende Kinder, 1929 © Bildrecht Wien, 2019. Foto: Kunstmuseum Stuttgart
Sie haben viel gemeinsam: Sowohl Egger-Lienz in Österreich als auch Dix in Deutschland meldeten sich im Jahr 1915 freiwillig zum Kriegsdienst, beide brachten ihre Erlebnisse in drastischen Kompositionen zu hoher künstlerischer Entfaltung, und beide zählen in ihren Ländern zu den populärsten Porträtisten der Nachkriegsgesellschaft. Und doch gilt es, Widersprüche zu entdecken: Während Egger-Lienz nach seinem Tod 1926 von den Nationalsozialisten ideologisch instrumentalisiert wurde, erfuhr Dix die Diffamierung. Eine Gegenüberstellung vorrangig von Arbeiten der 1920er Jahre zeigt die persönlichen Entwicklungen zweier scharfer Beobachter, die den gleichen Leitthemen folgten: Leben und Tod. af

Albin Egger-Lienz, Die Tochter des Künstlers Ila im Kinderbettchen, 1916 © Leopold Privatsammlung
Egger-Lienz und Otto Dix Bilderwelten zwischen den Kriegen Bis 27. Oktober 2019 Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck Katalog Hirmer Verlag € 45,00