Der Turbo-Graf

Rumford kam, sah und machte

No. 04/2014

Simon Petrus Klotz, Das Kasino im Englischen Garten in München, 1795, München, Privatbesitz

Simon Petrus Klotz, Das Kasino im Englischen Garten in München, 1795, München, Privatbesitz

Kurfürst Karl Theodor muss er wie ein Stern in dunkler Nacht erschienen sein. Als Benjamin Thompson (später Graf Rumford) 1784 nach München kam, befand sich Bayern in einem besorgniserregenden Zustand. Ohne nennenswerte Industrie war es ein Agrarland, das seine Bewohner kaum ernähren konnte, ein Drittel der Bevölkerung lebte vom Bettel. Als Lehrer, Offizier, autodidaktischer Physiker, Spion und Erfinder hatte der gebürtige Amerikaner bereits ein bewegtes Leben hinter sich, als der bayerische Kurfürst ihn mit der Reorganisation seiner desolaten Armee beauftragte. Nicht nur diese Aufgabe erledigte Rumford mit Bravour, er war auch Initiator des Englischen Gartens und des Chinesischen Turms, ließ den Karlsplatz anlegen, betätigte sich als Sozialreformer, Erfinder, Stadtplaner und Diplomat. Eine ausführliche Ausstellung würdigt erstmals Graf Rumford, einen der klügsten Köpfe, die je in München wirkten. cv

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Rumford Rezepte für ein besseres Bayern
Bis 19. April 2015 Münchner Stadtmuseum
Thomas Weidner
Katalog zur Ausstellung Hirmer Verlag € 39,90
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