Zauberhaft

Sie stellte alle in den Schatten

No. 03/2018

Das Schokoladenmädchen zählt zu den Ikonen der Kunst und ist erklärtes Lieblingsstück vieler Museumsbesucher. Seiner besonderen Ausstrahlung spüren Ausstellung und Publikation nach, die das Pastellbild im Kontext seiner Zeit und als Vorbote zur Aufklärung vorstellen.

Jean-Étienne Liotard, Das Schokoladenmädchen, 1744/45, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, © SKD, Foto: Herbert Boswank

Der Schweizer Maler Jean-Étienne Liotard hinterließ über 500 Werke, darunter zahlreiche Auftragsarbeiten für den Hochadel Europas. Nicht zuletzt durch seine eigenwillige Erscheinung wurde dem Künstler große Aufmerksamkeit geschenkt – nach einer Orientreise inszenierte er sich mit Turban als „Le peintre turc“ –, dessen Spezialität es war, die gekrönten Häupter zu porträtieren.Diese alle stellte jedoch ein einfaches Stubenmädchen in den Schatten: Das Schokoladenmädchen. Das 1744 im Wien von Kaiserin Maria Theresia entstandene Bild fasziniert bis heute durch seine ungewöhnliche Verbindung zwischen dem damals untypischen Motiv einer unbekannten Dienstmagd, die eine Trinkschokolade serviert, und der künstlerisch herausragenden Pastellmalerei. cs

Cover für „Das schönste Pastell, das man je gesehen hat“"Das schönste Pastell, das man je gesehen hat"
Bis 6. Januar 2019
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Ausstellungskatalog
Hirmer Verlag € 34,90