Schwarzes Herz

No. 04/2021

Die Autorin und Aktivistin Jasmina Kuhnke ist vielen auf Twitter unter dem Künstlernamen „Quattromilf“ bekannt, nun hat sie ihr erstes Buch veröffentlicht. Darin erzählt sie die Geschichte einer schwarzen Frau und Mutter, die sich von ihrem gewalttätigen Ehemann befreit.

Der Weg, den die Protagonistin beschreitet, ist lang und bereits von ihrer Kindheit Anfang der 90er Jahre an geprägt von rassistischen Erfahrungen und Ausgrenzung. Damit zieht Jasmina Kuhnke, die 1982 in Hagen geboren wurde, Parallelen zu ihrer eigenen Biografie. Nach wie vor rassistischen Anfeindungen ausgesetzt, sagte sie auch die Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse ab. Um sich zu schützen – und um auf ein strukturelles Problem aufmerksam zu machen.

Stilistisch weist ihr Debüt in Aufbau und Sprache viele Schwächen auf, die das Lesen erschweren. Das ist schade, denn die Geschichte, die sie zu erzählen versucht, hat auf vielen Ebenen Gewicht. Man muss es wohl als Erfahrungsbericht betrachten, der versucht, sich selbst und andere zu bestärken.

Schwarzes Herz steht jetzt auf Platz 20 der Spiegel-Bestseller-Liste. Das mag zwar kein Gütesiegel für hochwertige Literatur sein, zeigt aber, dass Kuhnke einen Nerv getroffen hat. Ihre Arbeit ist gesellschaftlich relevant, einen Roman sollte man hier aber nicht erwarten. Wenn man das ausklammern kann, liefert das Buch genug Stoff, über den es sich zu reden lohnt. la

Schwarzes HerzSchwarzes Herz
Roman von Jasmina Kuhnke
gebunden, 208 Seiten
Rowohlt Verlag € 20,–