Raffael
Der Madonnenmaler
No. 04/2020
Raffael, der bedeutendste Maler der Hochrenaissance und laut Vasari ein „sterblicher Gott“, stellte mit zahlreichen Madonnenbildern sein unvergleichliches Talent unter Beweis. Die Innovationskraft seiner Werke ist auch 500 Jahre nach seinem Tod ungebrochen.
Die Darstellung von Maria mit Kind erfreute sich in der Renaissance größter Beliebtheit. Vor allem Raffaels Madonnenbilder waren wegen ihrer meisterhaften Kreativität hochbegehrt. Zwar stellte der Maler wie seine zeitgenössischen Kollegen das Jesuskind in seiner kreatürlichen Nacktheit dar, um die irdische Inkarnation des Gottessohnes zu betonen und ihm dadurch eine größere Lebensnähe zu verleihen. Bei Raffael jedoch, der nach realen Kindermodellen arbeitete, ist die überzeugende Kindlichkeit im Ausdruck der Jesusfiguren einzigartig. Er wiederholte sich nie und fand immer zu neuen, interessanten und überraschenden Bildaussagen, die ein hohes Maß an selbstständiger Reflexion biblischer Erzählungen und Glaubensinhalte widerspiegeln.
Ausgehend von Schlüsselwerken wie der Sixtinischen Madonna würdigt der Katalog zur Dresdner Ausstellung Raffaels Marienbilder in ihrer bahnbrechenden Bedeutung, stellt ausführlich Entstehungsgeschichten und Symbolik der Werke vor und setzt diese in den Kontext berühmter Zeitgenossen wie Botticelli oder Mantegna. cv
Raffael und die Madonna ab Eröffnung voraussichtlich bis 9. Mai 2021 Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden Katalog zur Ausstellung Hg. Stephan Koja Text: Deutsch u. Englisch in getrennten Ausgaben Hirmer Verlag € 29,90