Raffael

Der Madonnenmaler

No. 04/2020

Raffael, der bedeutendste Maler der Hochrenaissance und laut Vasari ein „sterblicher Gott“, stellte mit zahlreichen Madonnenbildern sein unvergleichliches Talent unter Beweis. Die Innovationskraft seiner Werke ist auch 500 Jahre nach seinem Tod ungebrochen.

Raffael, Maria mit dem Kind (Madonna Solly) (Detail), um 1502/03, Gemäldegalerie, Berlin

Die Darstellung von Maria mit Kind erfreute sich in der Renaissance größter Beliebtheit. Vor allem Raffaels Madonnenbilder waren wegen ihrer meisterhaften Kreativität hochbegehrt. Zwar stellte der Maler wie seine zeitgenössischen Kollegen das Jesuskind in seiner kreatürlichen Nacktheit dar, um die irdische Inkarnation des Gottessohnes zu betonen und ihm dadurch eine größere Lebensnähe zu verleihen. Bei Raffael jedoch, der nach realen Kindermodellen arbeitete, ist die überzeugende Kindlichkeit im Ausdruck der Jesusfiguren einzigartig. Er wiederholte sich nie und fand immer zu neuen, interessanten und überraschenden Bildaussagen, die ein hohes Maß an selbstständiger Reflexion biblischer Erzählungen und Glaubensinhalte widerspiegeln.

Ausgehend von Schlüsselwerken wie der Sixtinischen Madonna würdigt der Katalog zur Dresdner Ausstellung Raffaels Marienbilder in ihrer bahnbrechenden Bedeutung, stellt ausführlich Entstehungsgeschichten und Symbolik der Werke vor und setzt diese in den Kontext berühmter Zeitgenossen wie Botticelli oder Mantegna. cv

Cover für Raffael und die Madonna Raffael und die Madonna
ab Eröffnung voraussichtlich bis 9. Mai 2021
Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Katalog zur Ausstellung
Hg. Stephan Koja
Text: Deutsch u. Englisch in getrennten Ausgaben
Hirmer Verlag € 29,90