Monsignore im Widerstand

No. 04/2023

Joseph O’Connor, 1967 in Dublin geboren, hat zahlreiche Romane, Essays und Stücke verfasst und lehrt heute Kreatives Schreiben an der Universität von Limerick. Sein Roman In meines Vaters Haus fußt auf einer wahren Begebenheit. Er erzählt von einem irischen Priester, der in Rom Widerstand gegen die Nazis leistet.

1943. Die Deutschen haben Rom besetzt. Tausende von Juden und alliierten Gefangenen wollen fliehen. Hilfe leistet ihnen Monsignore Hugh O’Flaherty, der in Diensten des Vatikans steht. In dem neutralen und unabhängigen Staat hat er eine Widerstandsgruppe aufgebaut, die, als Kirchenchor getarnt, die Fluchtrouten plant und durchführt. Unter Lebensgefahr. Denn Gestapo-Chef Paul Hauptmann ist ihnen mit seinen Schergen auf den Fersen. In diese höchstdramatische Handlung montiert O’Connor geschickt Briefe, Tagebücher, Interviews und Artikel. Er verknüpft unprätentiös Zeitgeschichte mit Fiktion und überzeugt mit rasiermesserscharfen Dialogen. Letztendlich fesselt er uns unweigerlich, weil er seinen Monsignore in der dritten Person Gegenwart auftreten lässt. kh

In meines Vaters Haus
Von Joseph O’Connor
Roman
Aus dem Englischen von Susann Urban
Gebunden, 382 Seiten

C.H. Beck € 26,–