Hinterglaskunst in Oberammergau

No. 02/2013

Oberammergau ist nicht nur für seine Passionsspiele und Holzschnitzerei berühmt, sondern gilt auch als eines der Hinterglaskunst-Zentren des Blauen Landes. Zwei Sommerausstellungen, die ab Ende Juli im Oberammergau Museum und im Pilatushaus zu sehen sind, widmen sich dieser Thematik und präsentieren zwei unterschiedliche Positionen der Hinterglasmalerei.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts sammelte der Braumeister Johann Krötz über tausend Hinterglasbilder, die überwiegend im Staffelseegebiet und Oberammergau gemalt wurden. Bekannt geworden ist diese Sammlung vor allem, weil sie die Maler des Blauen Reiters inspirierte. In den Ausstellungsräumen des Pilatushauses wird erstmals eine Auswahl aus der Sammlung Krötz gezeigt, die den Schwerpunkt auf Landschaften in der Hinterglasmalerei des 18. Jahrhunderts setzt. Diese rund 80 Exponate gehören nicht zur so genannten Volkskunst, sondern sind aufgrund ihrer Malweise und Sujets der Hochkunst zuzuordnen. Eine zeitgenössische Position in der Hinterglasmalerei nimmt mit ihren Werken die Künstlerin Fride Wirtl-Walser ein. Im Oberammergau Museum werden ihre abstrakten Hinterglasbilder sowie in der Hinterglasmalerei seltenen Großformate in rund vier Wochen zu sehen sein. Die Bandbreite ihrer virtuos eingesetzten Techniken reicht dabei von der traditionellen Malerei in Öl auf Glas bis hin zur Farb- und Metallradierung und der Verspiegelung. cs

Die Hinterglaswelt der Fride Wirtl-Walser 
27. Juli bis 3. November 2013 Oberammergau Museum 
Die Landschaft in der Hinterglasmalerei des 18. Jahrhunderts 
27. Juli bis 6. Oktober 2013 Pilatushaus, Oberammergau 
www.oberammergaumuseum.de