Exzellente Küche

"Mit Nachschlag für Hungrige"

No. 03/2017

Neulich in Berlin: Der Herbst hatte einen ungemütlichen Tag eingelegt, die U-Bahn fuhr uns vor der Nase weg, eine Baustelle lärmte vor dem Hotelzimmer. Das Katz Orange rettete unseren Tag.
Fast ebenso spannend wie der erste Blick in die Speisekarte ist immer das Öffnen der Tür zu einem Restaurant. In welche Welt taucht man ab, welche Stimmung schlägt einem entgegen, welche Gerüche nimmt man wahr? Beim  Katz Orange ist man versucht zu sagen: Hier ziehe ich ein. Alte Backsteinwände, schlichte Holzmöbel, bunte Kissen mit südamerikanischen Mustern, moderne, dezente Beleuchtung, Stoffservietten, eine Bar – die Atmosphäre in den Räumen einer ehemaligen Brauerei ist einladend und freundlich. Die Speisekarte, die nachhaltigen Umgang mit Ressourcen verspricht und die regionalen Bezugsquellen von Fisch, Fleisch und Gemüse nennt, liest sich wie ein
Gedicht: Ceviche von der Meerforelle (€ 9,50) oder Tataki von der Hohenloher Flanke (€ 13,–) als zwei der neun Vorspeisen, Schottischer Lachs vom Loch Duart (€ 19,–) oder ein Urweizenrisotto mit Pfifferlingen (€ 17,–) als zwei der acht Hauptgänge sind Beispiele für die hochmotivierte Küche. Wir entscheiden uns für die Spezialität des Hauses, „Candy on Bone“, einem Spreewälder Lamm, das zwölf Stunden auf niedriger Temperatur gegart und im Schmortopf serviert wird. Die Vorfreude auf das Essen wird von dem tatsächlichen Genuss weit übertroffen. Die Qual der Wahl bei der umfangreichen Weinkarte sollte man mit den freundlichen Kellnern teilen, die zu jedem Gericht den passenden Tropfen empfehlen. Wir beschließen den Abend mit einem köstlichen pochierten  Schokoladenkuchen, bevor wir an der Bar des Katz Orange die Entscheidung treffen, hier nie wieder wegzugehen.

Katz Orange
Bergstraße 22, 10115 Berlin
Tel. 030/983 20 84 30
Tgl. ab 18 Uhr geöffnet