Die Galerie der Straße

No. 03/2021

Eines der herausragenden Mittel öffentlicher Kommunikation ist das Plakat. Es soll Aufmerksamkeit generieren, verführen, ergreifen, überzeugen. Dafür stehen auch die rund 90 Ausstellungsplakate aus der Sammlung KÖNA, die u. a. die Schauen von Braque, Chagall, Matisse, Miró und Picasso bis hin zu Pollock, Rauschenberg und Haring in Deutschland, Frankreich und den USA bewarben.

Jasper Johns, Savarin, Whitney Museum of American Art, New York, 1977 © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Als Geburtsland des modernen Bildplakats gilt gemeinhin Frankreich, und es waren Künstler wie Henri Toulouse-Lautrec, die in den 1890er Jahren einen Boom dieses Mediums mit auslösten. Das Fin de Siècle sah vor allem in Paris die „Affichomanie“, die Plakatsucht, bevor diese auf ganz Europa und später auf die USA übergriff. Hier setzt zeitlich auch die Plakatsammlung KÖNA der Unternehmerfamilie Köhne an, die in dem Band Die Galerie der Straße vorgestellt wird.

Die Plakate mit Schwerpunkt auf den 1950er bis 80er Jahren stellen sich als wahre Kunstwerke dar, selbst wenn Kritiker von Anbeginn den künstlerischen Wert dieses Mediums in Frage stellten, wie etwa Jean Carlu: „Zu den schönen Künsten steht das Plakat etwa im Verhältnis wie das Freistilringen zu guten Manieren.“ Das kann man so oder so sehen. mir

Cover für Die Galerie der StraßeDie Galerie der Straße
Plakatkunst des 20. Jahrhunderts
Hrsg. Jork Huizinga, Markus Müller, Mathias Naumann
232 Seiten, 150 Farbabbildungen 
Hirmer Verlag € 45,-