Der Schönste von Allen

Der Frühromantiker Carl Philipp Fohr

No. 04/2015

Carl Philipp Fohr, Burg Hornberg am Neckar mit dem Fischer im roten Kittel, 1813/14, Hessisches Landesmuseum Darmstadt © Hessisches Landesmuseum Darmstadt

Carl Philipp Fohr, Burg Hornberg am Neckar mit dem Fischer im roten Kittel, 1813/14, Hessisches Landesmuseum Darmstadt © Hessisches Landesmuseum Darmstadt

Obwohl Beispiele seiner Zeichenkunst in kaum einem Katalog über die deutsche Romantik fehlen, hat der Künstler Carl Philipp Fohr (1795–1818) noch lange nicht den seinem künstlerischen Rang gebührenden Bekanntheitsgrad erlangt. Die jüngst erschienene umfangreiche Monografie, die gleichzeitig sein Werkverzeichnis darstellt, ermöglicht erstmals die Entdeckung und Neubewertung des hochbegabten Künstlers, der als Inbegriff des romantischen Aufbruchs gesehen werden kann.

Als der junge, erst 22 Jahre alte Carl Philipp Fohr beim Bad mit Freunden im Tiber ertrank, waren die Künstlerkollegen – ob Freund oder Konkurrent – einhellig der Meinung, dass einer der Vielversprechendsten unter ihnen der Kunst verloren gegangen sei: „Ein Mensch von dem ungeheuren Talent und mein liebster Freund musste so auf eine elende Art sein junges Leben hergeben“, schrieb der Künstler Franz Horny über den Verlust des Gefährten. Es muss eine immense Faszination von Fohr als Mensch wie auch als Künstler ausgegangen sein, der sich kaum jemand entziehen konnte. Anders als die Romantiker Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge arbeitete Fohr überwiegend für Mäzene und Privatpersonen und schuf dabei in wenigen Jahren ein stilistisch wie thematisch vielfältiges Werk von mehr als 800 Zeichnungen und Aquarellen sowie sieben Gemälden. Inhaltlich widmete sich Fohr vor allem der Landschaft, der Historie und Bildnissen seiner Studien- und Künstlerfreunde aus Heidelberg und Rom. Das neu erschienene, eindrucksvolle und hervorragend editierte Werkverzeichnis ist im wahrsten Sinne des Wortes ein schwergewichtiger Meilenstein für die Rezeption dieses „ewig jungen Künstlers“. um

9783777421742_3DnCarl Philipp Fohr 1795–1818
Von Peter Märker
Unter Mitwirkung von Hinrich Sieveking u. Sabine Gottswinter
Hirmer Verlag € 98,–