„Das in die Sinne dringt“
Der zeichnende Dichter Johannes Kühn
No. 01/2020
Aus den Gedichten von Johannes Kühn (*1934) spricht ein „pochendes Herz“, mit tiefer Verbundenheit zur Schöpfung, die er nachdenklich, emphatisch, mit „Trauergemurmel“ und auch leisem Humor betrachtet. Schon früh verstand er sein lyrisches Schreiben als „Beitrag zur Rettung der Natur“. Dass es für seine Poesie keine Anerkennung zu geben schien, ließ Kühn in den Jahren 1984 bis 1992 als Dichter verstummen, und er zog sich weitgehend zurück. In dieser Zeit begann er, mit Filzstiften zu zeichnen, eine bewusste Entscheidung gegen das „Ewigkeitsmittel Ölfarbe“; es entstanden Seelenbilder großer Unmittelbarkeit von Menschen, Tieren, Pflanzen. Mittlerweile zählt Kühn zu den vielfach ausgezeichneten, führenden zeitgenössischen Dichtern. Der soeben erschienene bibliophile Band vereint Gedichte aus den letzten beiden Jahrzehnten mit bisher teils unpublizierten Zeichnungen. cv
Johannes Kühn. Und schwebe ab in eine ganz andre Welt Hrsg. von Christoph Wagner, Francis Berrar 208 Seiten, 132 Abb. in Farbe Hirmer Verlag € 49,90