Antoine Watteau
Schöpfer der Eleganz und der Sinnlichkeit
No. 03/2021
Der vor 300 Jahren mit nur 36 Jahren verstorbene französische Maler Antoine Watteau genießt bis heute Nachruhm als bedeutendster europäischer Künstler seiner Generation. Der Kunsthändler Edmé-François Gersaint und der Sammler Jean de Jullienne, zwei seiner Weggefährten, haben mit der umfangreichen Publikation von Watteaus Werken als Kupferstiche entscheidend dazu beigetragen, sein Œuvre posthum bekannt zu machen.

Antoine Watteau, Das Ladenschild des Kunsthändlers Gersaint („L’Enseigne“), 1720 –1732, Berlin, SPSG, Schloss Charlottenburg
Durch dieses Marketing wurde auch Preußenkönig Friedrich II. auf Watteau aufmerksam: 1746 erwarb er das wohl bedeutendste Gemälde Watteaus, das Ladenschild des Kunsthändlers Gersaint sowie weitere Bilder des Künstlers. Dadurch besitzt die Preußische Schlösserverwaltung nach dem Louvre die größte Sammlung an Gemälden von Watteau.
Ausgehend vom Ladenschild, das vom simplen Aushängeschild einer Galerie zum Altmeistergemälde avancierte, erkundet die Ausstellung im Berliner Schloss Charlottenburg Antoine Watteau. Kunst – Markt – Gewerbe bis zum 9. Januar 2022 Kunsthandel und Strategien der Kunstvermarktung. Im Kontrast zu Watteau stehen zeitgenössische Arbeiten. Der Schweizer Maler Thomas Huber hat für seinen Genfer Galeristen ein Ladenschild gemalt, Vivienne Westwood ließ sich von Watteaus Kostümen für Modekreationen inspirieren. wr
Antoine Watteau. Kunst, Markt, Gewerbe Bis 9. Januar 2022 Schloss Charlottenburg Berlin Katalog zur Ausstellung Hirmer Verlag € 39,90