Alles!

100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden

No. 03/2021

Moskau, St. Petersburg, München, Ascona waren seine künstlerischen Stationen, bevor Alexej von Jawlensky 1921 erstmals in Wiesbaden eintraf und 1922 hierher übersiedelte. Dass er an diesem, seinem letzten Lebensort ein bedeutsames Werk schuf und internationalen Austausch pflegte, bevor das NS-Regime ihn in die Vereinsamung trieb, zeigt das Museum Wiesbaden bis zum 27. März.

Alexej von Jawlensky, Heilandsgesicht: Erwartung, 1917, Museum Wiesbaden © 2021 Museum Wiesbaden, Foto: Bernd Fickert

Es muss für Alexej von Jawlensky erschütternd gewesen sein, als er 1937 im Rollstuhl einen letzten Ausflug nach München unternahm, um die Ausstellung „Entartete Kunst“ zu besuchen, in der zwei seiner Gemälde verfemt wurden. In dieser Stadt hatte er bis 1914 u. a. im fruchtbaren Umfeld des Blauen Reiter die Wandlung zu einer sich expressionistisch „ausdrückenden“ Künstlerpersönlichkeit vollzogen und eine Handschrift entwickelt, die ebenso sein 20-jähriges Schaffen in Wiesbaden prägte. Die Form und die Farben so vom Oberflächlichen zu lösen, dass eine allgemeine Wahrheit konzentriert herauskommt, zeigen auch die legendären Kopfserien im Bestand des Museum Wiesbaden, das unter dem Titel Alles. 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden mit Zeugnissen aus Leben, Werk, Zeit- und Sammlungsgeschichte die Stadt nach 100 Jahren erneut in den „Jawlenskyfimmel“ versetzt. af

Cover für Alles! 100 Jahre Jawlensky in WiesbadenAlles. 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden
Bis 27. März 2022
Museum Wiesbaden
Katalog zur Ausstellung
Premiumausgabe:
Halbleinen mit silberner Prägung 
Hirmer Verlag € 49,90