Werner Berg

Wahlheimat Expressionismus

No. 01/2019

In Österreich ist der expressionistische Maler Werner Berg (1904–1981) hochgeschätzt; hierzulande gilt es, den faszinierenden Künstler zu entdecken. Dies ist derzeit in einer großartigen Ausstellung mit über 100 Werken Bergs in Penzberg möglich.

Werner Berg, Auf dem Wagen, 1935, Künstlerischer Nachlass Werner Berg, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Seit 1930 lebte Werner Berg mit seiner Frau und fünf Kindern auf einem Bauernhof im slowenisch geprägten Südkärnten. Er betrachtete die karge, beinahe archaische Existenz der Bergbauern nicht von außen, sondern entschied sich selbst für das beschwerliche Leben als Landwirt. Dadurch wollte er unabhängig vom Kunstbetrieb bleiben. Vor allem aber erhielten so sämtliche Details des bäuerlichen Daseins Bedeutsamkeit und Bildwürdigkeit. Emil Nolde, dessen Werk Berg 1930 im Münchner Glaspalast gesehen hatte und mit dem er befreundet war, hatte Einfluss auf sein Schaffen. Beide wurden von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert. Seine Motive fand Berg im Alltagsleben: seine Familie, slowenische Bauern, Stillleben, Landschaftsbilder und die Blumenpracht seines Bauerngartens. Hier entwickelte er seine eigenständige, kraftvolle Bildsprache, die den Betrachter unmittelbar anspricht. wr

Cover für Werner BergCover für Stadt Land BergStadt Land Werner Berg
Wahlheimat Expressionismus
Bis 23. Juni 2019
Museum Penzberg – Sammlung Campendonk
Bd. 29 Reihe Junge Kunst + Kinderbuch
Klinkhardt & Biermann € 11,90 / € 15,90