Raumfantasien

Am Anfang war die Linie

No. 04/2018

Selten begegnet man einem so vielschichtigen Werkkomplex wie dem von Elisabeth Heindl. Ihre Arbeiten bedienen sich der unterschiedlichsten Materialien wie Metall, Holz, Farbe, Lack sowie Schnüre und fügen sich dennoch zu einem stimmigen Gesamten zusammen.

Elisabeth Heindl, Ohne Titel, 2002, © Elisabeth Heindl, VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Der Münchner Zeichnerin, Bildhauerin und Installationskünstlerin Heindl gelingt es, mit Gestaltungselementen wie Linie, Fläche, Licht und Raum die Verwandlung des Stiches in eine Plastik als konsequente Weiterentwicklung nachvollziehbar werden zu lassen. Gottfried Knapp, einer der Autoren des Buches Elisabeth Heindl. Space in Motion, das ihre Werke in fantastischen Abbildungen darstellt, schreibt in seinem klugen Beitrag: Die von der Künstlerin „angestoßene Entwicklung führt von der Linie zum Faden, vom Faden zur Fläche, von der Fläche zum Raum und vom einmal zeichnerisch simulierten Raum zum real betretbaren Gehäuse“. Es ist ein großer Genuss, Elisabeth Heindl auf den Spuren der Linie durch ihre Werke folgen zu können und dadurch die Faszination, die von ihrer Kunst ausgeht, ein Stück weit zu begreifen. cs

Cover für Elisabeth HeindlElisabeth Heindl
Space in Motion
Hrsg. von Elmar Zorn
Text: Deutsch/Englisch

Hirmer Verlag € 29,90