Mit Buddha im Mandala
Die Klosteranlage von Tabo
No. 04/2014
In der heutigen nordindischen Himalaya-Region steht das über 1000 Jahre alte tibetische Kloster Tabo. Es ist die älteste unverändert erhaltene Tempelanlage des gesamten tibetischen Kulturraumes mit einzigartigen Kunstwerken. Peter van Ham fotografierte mit einer Sondergenehmigung die für Kameras verbotenen Tempelhallen und präsentiert seine Aufnahmen in einem opulenten, verführerisch schönen Bildband.
Bis vor 20 Jahren war die Region Spiti um das Kloster Tabo Sperrgebiet. Noch heute kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen indischen und chinesischen Grenzposten, weshalb nur wenige Touristen diesen Ort besuchen. Ursprünglich als eine Art Reformkloster im Jahr 996 n. Chr. gegründet, sollte Tabo der Wiederherstellung des alten, wahren Buddhismus dienen, in dem es vor allem um Meditation und um die Wege der Erleuchtung ging. Der gesamte Klosterkomplex mit seinen hervorragend erhaltenen Kunstschätzen ist eine künstlerische Visualisierung dieser Idee. Eine der Besonderheiten von Tabo ist das so genannte Diamant-Mandala im Haupttempel, dem Tempel der Erleuchteten Götter. Was in anderen Klöstern als flächiges Wandbild existiert, ist hier dreidimensional begehbar. Umgeben von verschieden farbigen Buddha-Skulpturen wird der Besucher, der seine Erleuchtung sucht, Teil des Mandalas. Mit nie zuvor gesehenen Bildern schenkt uns Van Ham Einblicke in die Schönheit dieses sagenhaften Heiligtums, einem der faszinierendsten kulturhistorischen Schätze der Menschheit. um
Tabo – Gods of Light Von Peter van Ham mit einem Beitrag von G. Kozicz in engl. Sprache Hirmer Verlag € 39,90