Mary Warburg

"Dass meiner Kunst grosses Unrecht geschieht"

No. 04/2020

Die Bedeutung der Hamburger Künstlerin Mary Warburg (1866–1934), geborene Hertz, ist lange Zeit verkannt geblieben. Allenfalls als Schöpferin der Bronzebüste ihres Mannes, des Kunst- und Kulturhistorikers Aby Warburg, wurde sie als Kunstschaffende wahrgenommen. Erstmals werden ihre Pastelle und Aquarelle, Zeichnungen, Gebrauchsgrafiken, Plastiken in Ton und Bronzegüsse in einem ausführlich kommentierten und illustrierten Werkverzeichnis präsentiert, das die beeindruckende Qualität ihres Œuvres würdigt.

Mary Warburg, Hochgebirge, 1890, Hamburger Kunsthalle, Foto: Andrea Völker

Bereits mit 15 Jahren entschied sich Mary für die Kunst und verfolgte ihren Weg mit großer Konsequenz: Als 30-Jährige war sie eine angesehene, vom Symbolismus und Jugendstil inspirierte Künstlerin mit eigenem Atelier, deren Arbeiten ausgestellt wurden und in öffentlichen Sammlungen Hamburgs Einzug hielten. Nach ihrer Hochzeit mit Aby Warburg 1897 und den rasch aufeinanderfolgenden Geburten dreier Kinder trat ihr künstlerisches Schaffen in den Hintergrund. Über die NS-Zeit und den Zweiten Weltkrieg geriet sie bis heute fast vollständig in Vergessenheit. Nun gibt es endlich die Möglichkeit, diese hervorragende Künstlerin der Jahrhundertwende wieder neu zu entdecken. cv

Cover für Mary WarburgMary Warburg. Porträt einer Künstlerin
13. Juni bis 29. September 2021
Ernst Barlach Haus, Hamburg
Katalog zur Ausstellung
Hirmer Verlag € 68,-