Licht!

„Meine Objekte gehören in die Architektur von morgen“

No. 01/2022

Während Anfang der 1960er Jahre viele Kunsthappenings zu gesellschaftskritischen Themen anarchisch wirkten, stand bei den Aktionen des Künstlers Adolf Luther, der Glasflaschen zertrümmerte, etwas anderes im Vordergrund: eine „visuelle Immaterialität“, der magische Moment des Aufblitzens, wenn das Licht auf die Scherbenkante trifft.

Adolf Luther, Integration Stehlinsen, 1990, und (im Hintergrund) Integration Wandlinsen, 1986, Staedelgarten, Staedel Museum, Frankfurt © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Im Jahr 1957 kehrte der promovierte Jurist Adolf Luther (1912–1990) dem Richterberuf den Rücken, um sich der Kunst, die er seit 1942 zunehmend intensiv betrieb, gänzlich widmen zu können. Sein Weg führte ihn von der Malerei hin zu ersten Lichtobjekten aus Glasbruchstücken. Mitte der 1960er Jahre fand er mit dem Hohlspiegel sein wichtigstes Material, um Licht sichtbar zu machen. Bis zu seinem Lebensende blieben Licht und Raum, Transparenz und Schönheit seine zentralen Themen. Der zweisprachige Band Adolf Luther. Licht Light stellt in eindrucksvollen Bildstrecken sein komplexes Gesamtwerk und dessen Entwicklung vor und ermöglicht eine neue Vorortung dieses außergewöhnlichen Künstlers im Kanon der Kunstgeschichte. cv

Cover für Adolf LutherAdolf Luther
Licht Light
Hrsg. von Magdalena Broska, Markus Heinzelmann, Silke von Berswordt-Wallrabe
Text: Deutsch / Englisch
400 Seiten, 340 Abbildungen in Farbe
Premiumausgabe: Leineneinband
Hirmer Verlag € 69,–