Kunst sehen, fühlen, hören, spüren

No. 03/2019

Meist sehen wir die Dinge so, wie wir es wollen, bzw. wie es unseren Gewohnheiten und Möglichkeiten entspricht. Dies gilt auch in Bezug auf unsere Begegnungen mit Kunstwerken. Der Blick wird beeinflusst von unseren Bedürfnissen, Erwartungen, Befürchtungen, Abneigungen und der Umgebung, in der wir Kunst betrachten.

Rita De Muynck, Baum bei Kochel, 2015, Acryl auf Leinwand, 190 x 210 cm, Sammlung Rita De Muynck

Um den Geist zu befreien, bedarf es eines Perspektivwechsels, dem „Reframing“. Diesen Begriff aus der Psychologie hat die Malerin und Wissenschaftlerin Rita De Muynck bewusst als Titel für ihre aktuelle Ausstellung und den Katalog gewählt, denn in ihrer künstlerischen Arbeit spielt die erweiterte Wahrnehmung eine entscheidende Rolle. Mit ihren expressionistisch beeinflussten Werken, die spontan nach bewegenden Ereignissen entstehen, unter Synästhesien von Musik und Malerei entwickelt werden oder ihren Ursprung in meditativen Zuständen haben, verlassen wir die Enge der gewohnten Sichtweisen. De Muyncks Arbeiten aus den letzten fünf Jahren werden in einer Ausstellung gezeigt, dessen „Slow Art“-Konzept dem Betrachter neue Wege für das individuelle Kunsterleben der  im wahrsten Sinne des Wortes traumhaften Bilder von De Muynck eröffnen. cv

Cover für Rita De MuynckRita De Muynck. Reframing
Bis 17. November 2019
Kallmann-Museum Ismaning
Katalog zur Ausstellung
Hrsg. Karin Sagner
Text: Deutsch/Englisch
Klinkhardt & Biermann € 18,–