Künstlerhäuser
Spiegel der Künstlerseele
No. 04/2013
Wenn ein Künstler für sich ein Wohn- und Atelierhaus entwirft, es erbaut, bewohnt, darin arbeitet, repräsentiert und experimentiert, dann ist dieses Gebäude nicht nur Spiegel seiner Persönlichkeit und Bühne seiner Werke, es wird oft genug selbst zu einem Gesamtkunstwerk. Die Villa Stuck präsentiert in der Ausstellung Im Tempel des Ich 20 Beispiele herausragender Künstlerhäuser in Europa und Amerika aus der Zeit zwischen 1800 und 1947.
Das Künstlerhaus par excellence, die Villa Stuck des Malerfürsten Franz von Stuck, ist zurzeit Schauplatz einer ungewöhnlichen Ausstellungsidee. Anlässlich seines Jubiläumsjahres zum 150. Geburtstag des Malers stellt das Museum den Typus Künstlerhaus in den Fokus der Betrachtung. Damit wird einem ganz besonderen Ort, der sichtbar gewordenen Gestalt von kreativen Fantasien und Ausdruck der Künstlerpersönlichkeit gehuldigt.
Rund 20 Künstlerhäuser werden anhand von Fotografien, Plänen, Modellen, aber auch ausgewählten Werken der Künstler, die im Zusammenhang mit dem jeweiligen Haus stehen, vorgestellt. Bei aller Individualität repräsentieren sie auch gemeinsame Ideen, Stile und Epochen in Europa und Amerika des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Gezeigt werden sowohl noch existierende als auch bereits zerstörte oder vergessene Gebäude, die in ihrer Zeit große Bedeutung hatten.
Zu sehen sind unter anderem das Tiffany House von Louis Comfort Tiffany in New York, das Red House von William Morris in Bexleyheath, die Villa Fernand Khnopff in Brüssel, der Merzbau von Kurt Schwitters in Hannover oder das Haus von Max Ernst in Arizona. cs
Im Tempel des Ich Das Künstlerhaus als Gesamtkunstwerk Museum Villa Stuck, München Bis 2. März 2014 Hatje Cantz Verlag € 49,80