Krieger, Mäzene, Künstler
Traditionen einer japanischen Samurai-Familie
No. 02/2019
1869 unterzeichneten die Monarchien Japan und Österreich-Ungarn einen Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag, der auch einen künstlerischen Dialog nach sich zog und 1873 in der Teilnahme Japans an der Weltausstellung in Wien einen Höhepunkt fand. Anlässlich der 150 Jahre währenden Partnerschaft beider Länder präsentiert eine Ausstellung in der österreichischen Hauptstadt die bedeutende Sammlung einer japanischen Fürstenfamilie, deren Wurzeln sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lassen.
Seit der Edo-Periode (1600–1868) hatte die angesehene Familie Hosokawa ihren Hauptsitz in der Domäne Kumamoto im Süden Japans. Viele ihrer Mitglieder dienten als Kriegerelite den Shogunen oder machten sich als Poeten, Gelehrte und Künstler einen Namen. Über Generationen hinweg sammelten sie wertvolle Erzeugnisse ihrer Traditionen und brachten damit der japanischen Kunst und Kultur besondere Wertschätzung entgegen. Mit 85 exotischen Kulturschätzen aus dem Eisei-Bunko Museum, Tokio, und der Hosokawa Collection lädt das Weltmuseum Wien bis zum 16. Juli 2019 in seiner Ausstellung Die Eleganz der Hosokawa. Tradition einer Samurai-Familie ein zu einer Reise ins Morgen- und Märchenland.
Präsentiert werden exquisite Rüstungen und Waffen der kriegerischen Samurai, darunter prächtige Langschwerter, Steigbügel und Halfter, Malereien und Zeichnungen, Kostüme, Musikinstrumente und rituelle Gegenstände wie die Nō-Masken, die traditionell von Tänzern als Requisiten verwendet wurden und in der Ausstellung erklärt werden. Neben Gebrauchsobjekten für die Teezeremonie wird etwa auch ein Gunsen gezeigt, ein faltbarer Militärfächer, der als Tablett zur Präsentation von Geschenken oder auch Trophäen diente. ak
Die Eleganz der Hosokawa. Tradition einer Samurai-Familie Bis 16. Juli 2019 Weltmuseum Wien Ausstellungskatalog Text: Deutsch, Englisch in getrennten Ausgaben Hirmer Verlag € 39,90