Holy Smoke

No. 04/2023

Wer kennt sie nicht, die Wohlgerüche des Orients, sind sie doch überall präsent, wo es gilt, eine Atmosphäre des Wohlbefindens, der Transzendenz oder gar der Sakralität sinnlich erlebbar zu machen. Ursprünglich dem Spirituellen vorbehalten, haben sie längst Einzug gehalten in die Bereiche weltlicher Verlockung. Heilsame und reinigende Kräfte werden ihnen zugetraut, aber auch solche der Öffnung des Geistes zur Imagination des Göttlichen.

Die Procesion del Señor de los Milagros zieht durch die Straßen von Lima, 18. Oktober 1982, Foto: Dario Medico/El Comercio

Der Umgang mit dem aromatisierten Rauch ist uralt, in aller Welt verbreitet und in fast allen Kulturen vom frühen Mesopotamien über das antike Griechenland bis zu den Kirchen des Abendlandes. Stets aber brauchen diese Praktiken Gefäße, in denen sich die meist kostbaren Spezereien zu intensiver Entfaltung ihrer Düfte verglühen lassen. Nie zuvor sind diese Räucherutensilien in ihrer Vielfalt nach Funktion und Form, gesellschaftlicher und ritueller Bedeutung, künstlerischer Originalität und Überlieferungskontexten so detailliert und kenntnisreich untersucht worden wie im Buch Holy Smoke. Zusammengefunden haben sich dafür Anthropologen, Kunstwissenschaftler, Archäologen und Ethnologen, um der Faszination des Menschen für die Inspirationen des Rauchs nachzuspüren. mk

Holy Smoke
Hrsg. von Beate Fricke
338 Seiten, 170 Abbildungen in Farbe
Text: Englisch
Premiumausgabe:
Leinen, eingewickelt in Kohlepapier, ungestrichenes Papier  

Hirmer Verlag € 49,90