Helden in Rom
der Landschaftsmaler Reinhart
No. 01/2013
Er war befreundet mit Friedrich von Schiller, wurde von König Ludwig I. zum Hofmaler ernannt und ist vielen vor allem durch seine bissigen Karikaturen über die Hofschranzen am Hof des Herzogs Georg I. von Sachsen-Meiningen bekannt: Johann Christian Reinhart, einer der zentralen Künstlerpersönlichkeiten in Deutschland um 1800.
Dem Maler wird derzeit in der Neuen Pinakothek eine große Sonderschau gewidmet, die ihn vor allem als Meister der Heroischen Landschaft würdigt. In seinen Gemälden platziert er Reiter, Jäger, Soldaten, griechische Heroen in sturmgepeitschten, felsigen oder auf andere Art für Mensch und Tier abweisende Landschaften, in denen sich nur Helden behaupten können. Auf allen weiteren Teilgebieten der Landschaftskunst leistete Reinhart ebenfalls Wesentliches und gehört heute zu einem ihrer bedeutendsten Vertreter. In Hof geboren und in Leipzig und Dresden ausgebildet, verbrachte Reinhart fast 60 Jahre in Rom, wo er zu einem Mittelpunkt der deutschen Künstlerkolonie wurde. Hier entstanden um das Jahr 1830 die vier Ansichten der Ewigen Stadt, die in der Neuen Pinakothek das erste Mal so präsentiert werden, wie es sich Reinhart eigentlich gedacht hatte: ohne Rahmen, in die vier Wände eines Raumes eingelassen, um damit die Illusion eines Turmblicks von der Villa Malta aus zu erzeugen. In dieser umfangreichen Retrospektive, die Reinharts Bedeutung für die deutsche Kunstgeschichte erstmals würdigt, sind zusätzlich zu den rund 30 Gemälden auch zahlreiche Radierungen, Zeichnungen und Aquarelle zu sehen. um
Nach Rom! Der Landschaftsmaler Johann Christian Reinhart Neue Pinakothek München Bis 26. Mai 2013 Katalog zur Ausstellung Hirmer Verlag € 39,90