Im Bruderland

Migrantische Kunst in der DDR

No. 02/2023

Die DDR pflegte diplomatische Beziehungen zu sogenannten Bruderländern wie Ägypten, Äthiopien, Kuba oder Uruguay, weshalb ausländische Künstler*innen in Ostdeutschland sehr aktiv waren. Wer aber waren diese Kunstschaffenden, die zusammen mit ihren mehrheitsdeutschen DDR-Kommilitonen an den dortigen Kunsthochschulen studierten? Welche Werke schufen sie, was wurde aus ihnen, und warum wurde dieser interessante und wichtige Teil der DDR-Kunstgeschichte bisher weitestgehend ausgeblendet?

Die Ausstellung Re-Connect. Kunst und Kampf im Bruderland, die noch bis zum 10. September im Museum der bildenden Künste Leipzig (MdbK) zu sehen ist, widmet sich sowohl der Kulturdiplomatie der DDR als auch ihren Auswirkungen. Im Fokus stehen neben Arbeitsverhältnissen von Vertragsarbeiter*innen tabuisierter Rassismus und vor allem die Erfolgsgeschichten der ausländischen Studierenden und ihrer Werke. Mehr als 90 Arbeiten von acht Künstler*innen, die in Ost-Berlin, Dresden, Halle und Leipzig studierten, werden erstmals in Leipzig ausgestellt. Das MdbK möchte mit dieser Schau das künstlerische und stilistische Spektrum insbesondere zur Leipziger Kunst erweitern und neue Impulse hinsichtlich einer transnationalen Kunst- und Kulturgeschichte geben. cv

Cover für Re-ConnectRe-Connect
Kunst und Kampf im Bruderland
Bis 10. September 2023
Museum der bildenden Künste Leipzig

Katalog zur Ausstellung
Text: Deutsch/Englisch
Hirmer Verlag € 39,90