Horizonterweiterung
No. 03/2016
„Man kann zu meiner Art der Malerei oder des Bildherstellens sagen, dass ich die mit sehr viel Kontrolle, sehr viel Maß ausführe“, sagt der 1955 geborene Künstler Thomas Huber. Die meist menschenlosen Räume und anonymen Architekturen in seinen Bildern spiegeln Hubers zentrale Frage wider, welchen Ort, welche Relevanz und welche Realität gemalte Bilder haben. Dabei greift Huber auf die klassische Perspektive zurück, die die Bildtiefe fassbar macht. Zusammen mit seiner präzisen Malweise sind dies Mittel, „um diesen Schrecken und diesen Abgrund, den eigentlich jedes Bild eröffnet, in den man abstürzen und sich verlieren kann, ein Stück weit zu bannen.“ Thomas Huber bezieht sich in seinen Bildern auf den Horizont als Konstante: „Der Horizont trennt das Sichtbare vom Unsichtbaren. An dieser Grenze erscheinen meine Bilder.“
Zu der Ausstellung Thomas Huber. Am Horizont im Kunstmuseum Bonn, die anschließend ins Musée des Beaux-Arts nach Rennes wandert, erscheint ein Band, der sich von den üblichen Ausstellungskatalogen abhebt. Es ist eine Art Künstlerbuch geworden, das mit seinem großzügigen Querformat den rund 80 Exponaten Raum zur Entfaltung gibt. Texte des Künstlers zu den Bildgruppen sowie mehrere „Bildbetrachtungen“ – Gespräche zwischen Stephan Berg, dem Herausgeber des Bandes und Museumsdirektor, und dem Autor Wolfgang Ullrich – unterstreichen den persönlichen Charakter dieser besonderen Publikation. cs
Thomas Huber. Am Horizont Bis 8. Januar 2017 Kunstmuseum Bonn Katalog zur Ausstellung Hrsg. von Stephan Berg Text: Deutsch/Englisch Hirmer Verlag € 39,90