„Experimente!“

Fritz Winter, Mit weißer Linie, 1970, Fritz-Winter-Atelier, Dießen am Ammersee © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

No. 04/2019

Seit heute ist im Museum Penzberg die Ausstellung ZEN, ZERO & CO zu sehen, die einzigartige Entdeckungen parat hält: Werke einer bisher nie öffentlich gezeigten Privatsammlung, ergänzt durch Arbeiten aus dem eigenen Bestand sowie bedeutsame Leihgaben führen den Besuchern die Entwicklung der Abstraktion in Deutschland ab 1949 vor Augen.

Fritz Winter, Mit weißer Linie, 1970, Fritz-Winter-Atelier, Dießen am Ammersee © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Rupprecht Geiger gründete 1949 zusammen mit Willi Baumeister, Rolf Cavael, Gerhard Fietz, Willy Hempel, Brigitte Meier-Denninghoff und Fritz Winter in München die Künstlergruppe ZEN 49, die sich als Antwort auf das vergangene NS-Kulturdiktat der abstrakten Kunst zuwandte. Die Maler Heinz Mack und Otto Piene schlossen sich 1958 in dem Künstlerverbund ZERO zusammen, zu dem 1961 auch Günther Uecker stieß, und forderten „die Bildmittel regelrecht auf Null zu stellen“. Der „Nullpunkt“ sollte dazu dienen, künstlerisch unbelastet von der Vergangenheit neu beginnen zu können, ohne die historischen Erfahrungen aus Diktatur und Krieg zu verdrängen. Ausgehend von diesen zentralen Vertretern der deutschen Nachkriegskunst zeigt die Schau anhand von Grafiken, Gemälden und Skulpturen, inwiefern die Ideen von ZEN 49 und ZERO von nachfolgenden Generationen aufgegriffen wurden und bis ins 21. Jahrhundert fortwirken. cv

ZEN, ZERO & CO – abstrakt seit 1949
30. November bis 1. März 2020
Museum Penzberg – Sammlung Campendonk
Katalog (nur im Museum erhältlich) € 12,90