Einmal Utopia Hin und Zurück, bitte
Die fantastische Kunst der imaginären Karten von Stephan Huber
No. 01/2015
Von außen sieht der großformatige Band von Stephan Huber dem braunen Dierke Atlas, der vielen von uns noch aus der Schule vertraut ist, zum Verwechseln ähnlich – eine Anspielung, die gewollt ist. Der Künstler collagiert seit den 1990er Jahren existierendes und erfundenes Kartenmaterial zu Landkarten, die den Betrachter auf eine faszinierende Reise durch unterschiedliche Wissens- und Erfahrungswelten mitnehmen. Persönliche Erlebnisse und Erfahrungen finden hier ebenso ihren Niederschlag wie philosophische, historische und politische Bezüge. Huber hinterfragt mit seinen fiktiven Landschaften vermeintlich unbestechliche Ordnungssysteme und entwirft ein sinnliches, ironisches Weltbild. Werke aus allen Schaffensperioden sind darüber hinaus noch bis Ende März in München zu sehen, darunter seine so genannten Lieblingsberge: fünf maßstabgetreu modellierte Berge als weiße Skulpturen, die in ihrer archaische Ästhetik zur Kunstform erhoben werden. cv
Stephan Huber Weltatlas Bis 28. März 2015 Eres-Stiftung, München Hirmer Verlag € 49,90