Die Würde zurückgeben
Über die Empfindsamkeit farbiger Künstler*innen
No. 02/2019
Es war die Abwesenheit von Farbigen in der Kunstgeschichte und in den relevanten zeitgenössischen Medien, die Elia Alba 2012 dazu veranlasste, ihr Projekt The Supper Club zu starten.
Die New Yorker Multimedia-Künstlerin handelte dabei nach eigenem Bekunden aus dem Bedürfnis heraus, der weiß-dominierten Kunstwelt zu zeigen, dass es Menschen und Dinge jenseits ihres Wahrnehmungshorizonts gab. So begann sie, farbige Künstlerinnen und Künstler als A-Promis zu fotografieren.
Dabei entstand eine Serie ikonischer Bilder, die mit allerlei kunsthistorischen Anspielungen jene Vieldeutigkeit zum Prinzip machen, die Albas Gesamtwerk prägt. Die eindrucksvollen Fotos haben trotz der Komplexität jedoch eines gemein: Sie zeigen die Verletzlichkeit der jeweiligen Personen und ihre Stärke zugleich. Letztlich gibt Alba den Porträtierten die Würde zurück, die ihnen die Welt der Weißen verwehrt. Spannend zu lesen sind dabei die Texte des Bandes, die wirklich neue Horizonte öffnen. mb
Elia Alba The Supper Club Hrsg. von Sara Reisman Text: Englisch Hirmer Verlag € 29,90