Die Kunst des Fernsehens
No. 03/2015
Massenmedium. Nichts prägte Ästhetik, Meinungsbildung, Konsumverhalten, ja selbst Tagesablauf der Bevölkerung im 20. Jahrhunderts so sehr wie der uns allen vertraute Fernseher. In den 1950er Jahren avancierte der damalige Röhrenkasten zum Leitmedium und setzte zu seinem Siegeszug an. Heute besitzen 95 Prozent aller Haushalte in Deutschland einen Fernseher, und jeder Bundesbürger sieht täglich im Durchschnitt 3,75 Stunden fern.
Dass die Kunst auf ein solch übergriffiges Medium reagiert, ist selbstverständlich. Schon mit dem Aufkommen der Geräte experimentierten Künstler mit der Technik. Später fanden sowohl Fernsehinhalt als auch die kritische Auseinandersetzung mit dem Massenmedium Einzug in die Kunst.
Wie die Publikation zur Ausstellung im Kunstmuseum Bonn zeigt, finden sich inzwischen Bezüge in allen künstlerischen Ausdrucksformen wieder: von Video- und Filmkunst über Malerei und Skulptur bis hin zur Performance. Grundlegend betrachtet die Publikation die wechselseitige Beeinflussung von Kunst und Fernsehen und zeigt dabei Werke namhafter TV-Künstler wie Nam June Paik als auch zeitgenössische Arbeiten der jüngeren Künstlergeneration. ra
Tele-Gen Kunst und Fernsehen Bis 17. Januar 2016 Kunstmuseum Bonn Katalog zur Ausstellung Hrsg. von S. Berg, D. Daniels Hirmer Verlag € 49,90