Stephan Maria Lang

Gärten als Lebensräume

No. 02/2025

Gebäude, Einrichtung und Umgebung: „Alles muss eine Einheit bilden“, war bereits das Credo des US-Architekten Frank Lloyd Wright, dessen Entwürfe organisch angelegt waren und eine Verbindung zwischen der Innen- und Außenwelt eingingen. In dieser Nachfolge betrachtet Stephan Maria Lang Garten und Haus, Natur und Gebautes, die sich in den Spiegelungen der Fenster überlappen und die Grenzen aufheben zwischen innen und außen.

Architektur und Gartendesign von Stephan Maria Lang, Foto: Sebastian Kolm Architekturfotografie, Coburg

„Wer die Magie eines Gartens erklären will, hat schon verloren“, sagt der Münchner Architekt, der sich von der Aura eines jeden Ortes berühren lässt, bevor er Haus und Garten in Beziehung setzt. Enge und Weite wechseln in seinen Gestaltungskonzepten einander ab, kubische Formen stehen wilder Natur gegenüber, Sichtachsen öffnen den Blick nach draußen und holen auf diese Weise die Umgebung in den geschützten Raum.

Die Grenzen zwischen gestalteter und gewachsener Natur verwischen sich in dieser Art Gartenräume, deren raumhohe Verglasungen magische Lichtspiele erlauben – „sanftes Morgenlicht, goldenes Abendlicht, kühles Mondlicht“, Lichtreflexe gepaart mit Schatten oder Halbschatten – eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Es sind Gärten wie Gemälde, ein Spiel der Erscheinungen mit Bäumen, Büschen und Sträuchern, die sich über dem Gras, über den Steinen, der Erde erheben und in Wellen dahinfließen. Oder gar „liegende Gemälde“, wenn sich Himmel und Natur im Wasser von Teichen spiegeln und ihre Entsprechung haben in den Anlagen der Renaissance und der Moderne, die Stephan Maria Lang über Jahre aufsuchte, um „sein Gespür für das Schöne und Unverwechselbare“ zu entwickeln. af

Stephan Maria Lang
Living with Gardens
Hrsg. von Björn Vedder
Text: Deutsch/Englisch
192 Seiten, 120 Abbildungen
26 x 29 cm, gebunden

Hirmer Verlag € 45,–