Kataklump

No. 01/2025

Nach Ende der Künstlergemeinschaften Blauer Reiter und Brücke träumten zwei Maler und ein Dichter von einer neuen Künstlergruppe: Kataklump wollten sie sie nennen, nach dem flämischen, lautmalerischen Wort für davongaloppierende Pferde. Die Ausstellung Kataklump – eine Idee. Heinrich Campendonk, Paul van Ostaijen, Fritz Stuckenberg im Museum Penzberg – Sammlung Campendonk erzählt noch bis zum 22. Juni 2025, wie die drei Freunde zwischen Berlin und Seeshaupt künstlerische Formen der Moderne suchten und für sich entdeckten.

Heinrich Campendonk, der bereits 1916 nach Seeshaupt an den Starnberger See gezogen war, befand sich nach der Auflösung des Blauen Reiters, dessen jüngstes Mitglied er gewesen war, in einer künstlerischen Neuorientierungsphase. In Berlin hatte er Fritz Stuckenberg im Kreis der Sturm-Künstler kennengelernt, ihre Werke waren gemeinsam in mehreren Ausstellungen gezeigt worden.

Stuckenberg, der nach Unstimmigkeiten über Bildverkäufe mit dem Sturm-Galeristen Herwarth Walden gebrochen hatte und ebenso wie Campendonk nach neuen Perspektiven als Maler suchte, verließ 1919 Berlin und zog ebenfalls nach Seeshaupt. Aus Berlin kannte er den flämischen Dichter Paul van Ostaijen, mit dem ihn die Überzeugung verband, dass die Kunst beim Aufbau des Nachkriegseuropas eine wichtige Rolle zu spielen hatte. Van Ostaijen besuchte Heinrich Campendonk im selben Jahr, auch zwischen diesen beiden entwickelte sich eine besondere, sich gegenseitig künstlerisch befruchtende Freundschaft, die sich in intensiven Briefwechseln widerspiegelte.

Die Ausstellung zeigt Werke von Campendonk und Stuckenberg, die um 1920 entstanden, sowie Korrespondenzen und Publikationen von van Ostaijen, die die Suche der drei Künstler nach neuen Ausdrucksformen und ihre Zukunftsvisionen, sowie letztlich das Scheitern ihrer gemeinsamen Idee sichtbar machen. cv

Kataklump – eine Idee.
Heinrich Campendonk, Paul van Ostaijen, Fritz Stuckenberg
Bis 22. Juni 2025
Museum Penzberg - Sammlung Campendonk
Am Museum 1
82377 Penzberg