Last Minute: Hubert Maier in der Galerie Anais Haidhausen

No. 04/2011

Von Anne-Kathrin Funck

Hubert Maier im Marmorsteinbruch am Untersberg: „Hier kann man an Ort und Stelle aus dem Vollen schöpfen“ © Anton Brandl, München

Hubert Maier im Marmorsteinbruch am Untersberg:
„Hier kann man an Ort und Stelle aus dem Vollen schöpfen“ © Anton Brandl, München

Für Hubert Maier ist es nicht selbstverständlich, hier seine Werke präsentieren zu können, denn auf dem Kunstmarkt war das Interesse für Steinbildhauerei in den letzten Jahren rückläufig: Die Bildhauer konzentrierten sich auf internationale Symposien, und die Galerien wandten sich fast ausschließlich der Malerei zu. Und das, „obwohl Steine eigentlich sehr beliebt sind – jeder hebt gerne mal einen auf“. Gemeinsam mit den befreundeten Bildhauern Peder Istad, Stefan Sprenker und Sys Svindig beschloss der Künstler, ein Gegengewicht zu schaffen. Reihum, für jeweils zwei Wochen im Jahr, arbeiten sie zusammen in ihren Ateliers in Deutschland, Norwegen und Dänemark und organisieren gemeinsame Ausstellungen. Die Werke, die die Galerie Anaïs noch bis zum 30. November zeigt, entstanden zuletzt während der Ateliertage in Berlin und München. Hubert Maier führt uns durch die Galerieräume, rückt die Skulpturen noch besser ins Licht und prüft die Schatten. „Eigentlich“, so der Bildhauer, sei seine Kunst „abstrakt, geometrisch, poetisch“. In Berlin schuf er jedoch figürliche Arbeiten. In seiner Reihe … und woran glaubst du? „übersetzt“ er andere Materialien in Granit, die normalerweise plastisch aufgebaut werden: Industriebauten mit qualmenden Schloten, fragile Monstranzen und umstürzende Gefäße, aus denen Wein schwappt, grafische Zeichen oder Filmstreifen. Erstaunlich, wie er sich in den harten Stein frisst, ihn aushöhlt als sei er aus Ton und die Flächen von allen Seiten glättet.

 

... und woran glaubst du?© Anton Brandl, München

… und woran glaubst du?© Anton Brandl, München

Hubert Maier studierte von 1982 bis 1988 an der Münchener Akademie der Bildenden Künste bei Leo Kornbrust Bildhauerei. In den folgenden Jahren sammelte er Erfahrungen bei diversen Bildhauersymposien und Stipendien im In- und Ausland, erwarb sich einen Ruf als freischaff ender Künstler und hatte eigene Ausstellungen in Deutschland und seiner Wahlheimat Schweden. Seit 2004 leitet er den Steinbildhauerkurs der Salzburger Sommerakademie am Untersberg.

 

Noch bis zum 30. November 
Steinskulpturen Galerie Anaïs
Sedanstr. 22 
Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr Samstag 10 bis 13 Uhr