Highlights der Fotogeschichte

No. 03/2013

Es gibt Ausstellungen, wie die heute im Rupertinum in Salzburg eröffnete Fotoschau, die es dem Besucher nicht leicht machen – ein Highlight reiht sich an das andere. Da hilft nur eines: viel Zeit mitbringen. Die rund 200 historischen Fotografien, aufgenommen von Künstlern ihrer Zeit, stammen aus der Sammlung „Fotografis“, die im Museum der Moderne in Salzburg beheimatet ist und europaweit als einzigartig gilt.

Der Ausstellungskatalog der Sammlung „Fotografis“ liest sich wie das Who is Who der Fotokunst. Die frühesten in Salzburg gezeigten Werke stammen von William Henry Fox Talbot, dem „Erfinder der Fotografie“, David Octavius Hill und Robert Adamson aus den 1840er Jahren. Der Kanon der Exponate bewegt sich weiter zu den großartigen Reisefotografien von Francis Frith und Maxime Du Camp sowie der Chronofotografie von Eadweard Muybridge. Aus der Zeit um 1900 repräsentieren Arbeiten von Julia Margaret Cameron, Edward Steichen und Heinrich Kühn den Piktorialismus innerhalb der Sammlung. Paul Strand und Edward Weston leiten unter dem Begriff „Straight Photography“ in den 1920er Jahren ein neues Kapitel der Kunstfotografie ein. Zur gleichen Zeit revolutionieren Dadaisten und Konstruktivisten wie Man Ray, Alexander Rodtschenko, Raoul Hausmann und László Moholy-Nagy die Fotografie, deren Kunstwerke ein weiteres Highlight der Ausstellung darstellen. Den Flügel der amerikanischen Fotografie innerhalb der Sammlung bespielen Fotografen wie Weegee bis Diane Arbus. Zeitgenössische österreichische Positionen, etwa von Valie Export und Arnulf Rainer, runden das Sammlungsprofil ab. Zum ersten Mal werden die Glanzlichter der Sammlung in einer umfassenden Buchpublikation dokumentiert, die anlässlich der Ausstellungseröffnung im Hirmer Verlag erschienen ist. cv

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Fotografie im Fokus Die Sammlung FOTOGRAFIS 
Bank Austria MdM Rupertinum, Salzburg 
5. Oktober bis 12. Januar 2014 
Deutsch/ Englisch
Hg. Toni Stooss
Katalog zur Ausstellung Hirmer Verlag € 39,90