Michaela Melián rockt den Kunstbau
No. 01/2016
Mit Electric Ladyland richtet das Lenbachhaus Michaela Melián eine erste umfassende Gesamtschau ein. Der Name der 1956 geborenen Künstlerin ist in München spätestens seit den 2008 entstandenen Memory Loops ein Begriff. Damals hatte Melián mit 300 Tonspuren im öffentlichen Raum auf Orte des NS-Terrors aufmerksam gemacht.
Die Schau im Kunstbau offenbart nun ein künstlerisches Gesamtkonzept, in dem sich Bild und Klang aus unterschiedlichsten Bereichen der Pop- und Hochkultur zu einem kohärenten Ganzen fügen.
Ein schmachtendes „Ach“
Eine 140 Meter lange, auf Stoff gedruckte Wandzeichnung widmet sich der automatischen Puppe Olympia aus Jacques Offenbachs Oper Hoffmanns Erzählungen aus dem Jahr 1881. Dazu erklingt im sequenzierten Loop ein schmachtendes „Ach“ – das einzige Wort, das der Automat je von sich gab. Die Faszination für die technischen Neuerungen des beginnenden Industriezeitalters spiegelt sich auch in der poetischen Lichtinstallation Lunapark von 2012 wider. Eine Ausstellung, die man keinesfalls verpassen sollte. ck
Michaela Melián. Electric Ladyland, Bis 12. Juni 2016 Kunstbau München