Magu sei Dank

Hinterglas-Raritäten aus China

No. 01/2017

Sie schwebt – fast meint man, ihr wehendes Gewand leise rascheln zu hören. Magu, die Göttin der Langlebigkeit, entfaltet ihren Zauber mit Hilfe der Technik der Hinterglasmalerei, die sie je nach Lichteinfall und Blickwinkel des Betrachters lebendig erscheinen lässt. Diese Kostbarkeit gehört zu den seltenen chinesischen Hinterglasbildern eines Privatsammlers, die zurzeit in Wernigerode zu Gast sind.

Die Göttin Magu mit Kranich, chinesische Hinterglasmalerei, vermutlich aus Laizhou, ca. 19. Jahrhundert, Privatsammlung

Die Göttin Magu mit Kranich, chinesische Hinterglasmalerei, vermutlich aus Laizhou, ca. 19. Jahrhundert, Privatsammlung

Die rund 130 gezeigten Hinterglasbilder entstammen der süddeutschen Privatkollektion Mei-Lin und wurden im 19. und frühen 20. Jahrhundert überwiegend für den chinesischen Markt hergestellt. Sie erzählen Geschichten aus der Mythologie und literarischen Vorlagen, von Fuchsgeistern, Himmelsfeen und Liebe, zeigen aber auch Landschaften, Kinderbildnisse und Szenen des häuslichen Lebens. In Unruhezeiten und Kriegswirren gingen viele dieser zerbrechlichen Kunstwerke verloren, und die Hinterglasmalerei geriet in China in Vergessenheit. Anders als die Bilder, die in großer Zahl nach Europa und Nordamerika exportiert worden waren und dadurch überdauerten, blieben in China nur wenige Hinterglasbilder erhalten und wurden bisher so gut wie nicht publiziert. , begleitet ein brillant illustrierter Katalog, der die einzigartigen Exponate dokumentiert und als erste umfangreiche Monografie zu diesem Thema anzusehen ist. cv

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Bolihua. Historische Hinterglasmalerei aus China
Bis 16. April 
Schloß Wernigerode

Katalog zur Ausstellung
Meisterwerke chinesischer Hinterglaskunst
Hrsg. von Rupprecht Mayer
Hirmer Verlag € 45,–